Donnerstag, 12. Februar 2015

Krebs aufspüren, bevor er wirklich da ist – das geht jetzt

Die umstrittenen Pränataltests sind nur ein Probelauf. Ihre Entwickler wollen künftig aus wenigen Tropfen Blut auch herauslesen, ob jemandem Krebs droht.

 

Kaum jemand kennt GATC Biotech oder dessen Vorstandsvorsitzenden. Lautstarker PR-Rummel ist nicht Peter Pohls Stil, auch seine Firma agiert eher im Stillen. Dabei löst das Konstanzer Unternehmen seit Jahren immer wieder Wirbel aus. GATC ist nicht nur Europas größter Anbieter für die Entschlüsselung von Erbmaterial, sondern auch die Mutterfirma von LifeCodexx – dem Unternehmen, das mit seinem Bluttest zur Früherkennung des Down-Syndroms und anderen genetischen Veränderungen gerade die Schwangerschaftsvorsorge in Deutschland umkrempelt.
Nun aber scheint Schluss zu sein mit der Zurückhaltung: GATC will Teil werden einer Entwicklung, die die Krebsmedizin revolutionieren könnte. Statt Durchleuchtung und Entnahme von Gewebeproben genügen künftig, so die Hoffnung, ein paar Milliliter Blut für die Früherkennung von Krebs, für die Therapiesteuerung und die Langzeitüberwachung nach der Behandlung.
Spätestens Anfang 2016 werde GATC die ersten Bluttests für Krebs auf den Markt bringen, sagt Pohl. Die Erprobung der Diagnostik hätte überzeugende Ergebnisse gezeigt. GATC arbeitet dabei eng mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg zusammen. "Wir denken, dass wir mit ein oder zwei Krebsformen starten können", erklärt Pohl. "Das entscheidet sich, wenn wir unsere Studie abgeschlossen haben." Welche Krebsarten die ersten Tests entdecken sollen, will er aber noch nicht verraten.

 

Quelle / Volltext : zeit

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