Mit Hilfe einer Minikamera den Darmkrebs vermeiden
Internist Dr. Hans Peter Kaufmann bietet ein Infotelefon zur Vorsorge an
Zuerst die schlechte Nachricht: Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsform – mit der zweithöchsten Sterblichkeitsrate. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich etwa 36000 Männer und 32000 Frauen an Dick- und Mastdarmkrebs. Damit gehört die Erkrankungsrate in Deutschland zu den höchsten innerhalb derEuropäischen Union.
Heilungschance liegt bei 90 Prozent
Die gute Nachricht: Darmkrebs braucht meist Jahre bis Jahrzehnte, bis er sich aus gutartigen Darmpolypen entwickelt. Deshalb eignet er sich gut zur Früherkennung, denn bereits die Krebsvorstufen lassen sich mit verschiedenen Mitteln nachweisen, und es bleibt ausreichend Zeit für die Behandlung.
„Vermeiden statt leiden – Ausreden können tödlich sein“ lautet deshalb in diesem Jahr das Motto der Aktion Darmkrebsmonat. Denn bei einer frühen Diagnose von Darmkrebs liegt die Heilungschance bei 90 Prozent und damit höher als bei allen anderen Krebsarten.
Eine Stuhlprobe liefert erste Signale, die auf eine Krebsentstehung hindeuten. Manchmal lassen sich mit dem bloßen Auge Blutauflagerungen auf dem Stuhl erkennen – oder auf dem Toilettenpapier zeichnen sich Blutspuren ab. In diesen Fällen ist ein Arztbesuch notwendig. Blutungsquellen im Darm müssen zwar nicht zwangsläufig auf Krebs zurückgehen, eine genauere Untersuchung sollte aber auf jeden Fall folgen.
„Die effektivste und treffsicherste Methode zur Früherkennung ist dabei die Darmspiegelung (Koloskopie)“, erläutert Gastroenterologe Kaufmann. Seit Einführung des Vorsorgeprogramms sei die Darmkrebssterblichkeit fast um ein Fünftel gesunken. „Durch die Vorsorgeuntersuchung kann Darmkrebs in nahezu allen Fällen durch das Aufspüren und Abtragen von Polypen vermieden werden“, weiß Kaufmann. Nötig sei allerdings eine gute Vorbereitung vonseiten des Patienten.
Ab 55 Jahren wird die Darmspiegelung empfohlen
Dringend empfohlen wird die kostenlose Darmspiegelung ab 55 Jahren. Wer aber entsprechende Beschwerden hat und bei dem sogenannte Alarmsymptome, wie ungewollte Gewichtsabnahme, Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten oder Blutungen auftreten, sollten solch sich einer Untersuchung schon vorher unterziehen.Dies gelte auch bei familiärer Krebsbelastung oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Bei der Darmspiegelung führt der Arzt das dünne, schlauchförmige Untersuchungsgerät in den Darm ein, um diesen von innen zu inspizieren. Eine Minikamera an der Spitze des Gerätes ermöglicht Aufnahmen des Darms in HD-Qualität.
Mit dem Untersuchungsgerät kann der Arzt auch gleich Gewebeproben des Darms zur weiteren Untersuchung entnehmen oder Darmpolypen abtragen. Die meisten Patienten erleben die Untersuchung gar nicht, weil sie betäubt sind.
Über all das und weitere Aspekte informiert Kaufmann unverbindlich bei der Telefonaktion.
Hans Peter Kaufmann (Internist, Gastroenterologie, FEBG) bietet am kommenden Mittwoch, 16. März, eine Hotline zum Thema Darmkrebsvorsorge an. Interessierte erreichen Kaufmann am Mittwoch,16. März, zwischen 16 und 18 Uhr unter der Rufnummer 08382 / 24193.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.