Eine Studie von Medizinern aus den USA zeigt, dass blutverdünnende Medikamente zur Vorbeugung von venösen Thromboembolien (VTE) bei Krebspatienten nicht erst nur nach großen Operationen angewendet werden können. Eine einzelne Dosis der Mittel vor dem Eingriff ist laut einer Studie im "Journal of the American College of Surgeons" sicher und vermindert das Risiko für tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien.
Die Forscher des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York suchten nach einem Weg, um die Zahl der Krebspatienten zu senken, die nach einer großen Operation eine VTE erlitten. Blutverdünnende Medikamente hatten sie den Erkrankten immer erst nach den Eingriffen gegeben, um das Blutungsrisiko nicht zu erhöhen.
Im Rahmen der Studie gaben sie nun 2.058 Krebspatienten eine präoperative VTE-Prophylaxe in Form von einer einzelnen Heparin-Dosis (entweder niedermolekulares oder unfraktioniertes). Blutungen, erforderliche Transfusionen und VTE-Raten der Probanden verglichen sie dann mit 4.960 Patienten, die im Jahr davor operiert worden waren, ohne zuvor Blutverdünner erhalten zu haben.
In der VTE-Prophylaxe-Gruppe waren die Transfusionsrate geringer (14 versus 17 Prozent) und das Risiko für Blutungen nicht höher als in der Kontrollgruppe. Signifikant seltener kamen bei den prophylaktisch behandelten Patienten aber tiefe Venenthrombosen (1,3 versus 0,2 Prozent) und Lungenembolien (1,0 versus 0,4 Prozent) vor.
"Diese Forschung war für unsere Institution praxisverändernd", sagte Studienautorin Vivian Strong. Da man nun wisse, dass eine VTE-Prophylaxe gefahrlos angewendet werden kann, könnte das auch andere Kliniken zu einem Umdenken bewegen, meinte sie.
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