Krebskranke in Griechenland sind verzweifelt
Infolge der radikalen Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem in Griechenland müssen immer mehr Krebspatienten ihre Therapie aus eigener Tasche bezahlen oder abbrechen.
“Wir sind verzweifelt, wir sterben … Was der Krebs nicht schafft, bringt der Staat fertig …“
Wenn Du diese Phrasen hörst, die mit der Stimme der Verzweiflung von Menschen ertönen, die jeden Tag einen Kampf um ihr Leben liefern, fühlst Du mehr Zorn und Ärger als Trauer. Und dies, weil gegenüber einem unsichtbaren Feind, den das selbige Gesundheitssystem schafft, der Krebs sehr klein erscheint.
Dies betonten die Vorsitzenden der Liga der Krebskranken Griechenlands (OKE), Persefoni Mitta, und des Verbands Krebskranker – Freiwilliger – Freunde – Ärzte, Zoi Grammatoglou.
Krebskranke müssen monatlich bis 3.000 € für Medikamente aufbringen
Krebskranke ersteigen alltäglich ihr eigenes “Golgatha”, da sie abgesehen von der verfluchten Krankheit aufgefordert sind, bis zu 3.000 Euro zu bezahlen, um sich ihre Medikamente zu beschaffen, oder sich in verschiedene Balkanländer zu begeben, um billige Kopien zweifelhafter Qualität zu kaufen, oder 3 und 4 Monate in der Warteschlange auszuharren (ein für ihre Gesundheit oftmals verheerender Zeitraum), damit sie ihre erforderlichen Bestrahlungstherapien machen.
Und all dies, weil in der Epoche des Memorandums in den Regalen der Krankenhäuser die erforderlichen Präparate fehlen, es an Personal mangelt und die Geräte – eins nach dem anderen – außer Betrieb gesetzt werden. Was Frau Mitta betonte, ist wirklich schockierend.
“In den Regalen der Krankenhäuser fehlen die erforderlichen Medikamente, und wenn wir uns an den EOPYY wenden, erhalten wir keine klaren Antworten. Um uns die Medikamente von den privaten Apothekern zu beschaffen, müssen wir 2.000 – 3.000 Euro bezahlen“, merkt die Vorsitzende der OKE an, um hinzuzufügen: “Es gibt viele, die sich nach Bulgarien, Rumänien und nach Skopje begeben um billige Medikamente zu kaufen, die Kopien von der griechischen Behörde für Medikamente (EOF) nicht zugelassener Präparate sind und sogar auch aus Uganda stammen können.“
Das Thema hatte neulich ebenfalls der Vorsitzende der Liga der Krankenhausärzte(OENGE), Dimitris Varnavas, gestellt, der betont hatte, dass etliche Krebskranke gezwungen werden, sich nach Bulgarien und Istanbul zu begeben um sich Platin zu beschaffen, welches das billigste chemotherapeutische Medikament ist.
Tragisch ist auch der in dem Thema der Bestrahlungsbehandlungen herrschende Zustand. “Die Patienten warten sogar bis zu 3 und 4 Monate, um Bestrahlungstherapien unterzogen zu werden, und dies, weil es einen dramatischen Personalmangel gibt und die Bestrahlungsgeräte eins nach dem anderen wegen Defekten ausfallen“, betonte Frau Mitta und fügte an: “Derzeit sind die Apparaturen im Theagenio und im Papageorgiou defekt, mit dem Ergebnis, dass viele Patienten sich auf der Warteliste befinden. Gewisse Leute verstehen nicht, dass selbst nur eine Woche der Unterbrechung den Krebs widerstandsfähiger macht.” Der Epilog all dessen, was uns die Vorsitzende der OKE sagte, ist ein “Messerstich ins Herz”: “Wegen dieses ganzen Zustands sind die Krebs-Sterbefälle angestiegen. Was die Krankheit nicht schafft, bringt der Staat fertig. Wir sind verzweifelt, wir sterben.“
Bis zu vier Monate Wartezeit für Bestrahlungen
Auf die in vielen Fällen mehrmonatigen Wartezeiten für eine Strahlentherapie bezog sich auch die Vorsitzende des Verbands der Krebskranken – Freiwilligen – Freunde – Ärzte (KEFI), Zoi Grammatoglou. “Die Wartezeiten für eine Strahlentherapie erreichen häufig bis zu 3 oder 4 Monaten. Der Grund ist hauptsächlich der Personalmangel in den öffentlichen Krankenhäusern“, betonte sie fügte an: “Die Krebskranken begegnen auch anderen großen Problemen. Manche beispielsweise, die kleine Unternehmen betrieben und diese schließen mussten, können keine Versicherungsbeiträge zahlen, erhalten somit keine steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung und gelten als nicht versichert. Wenn diese Menschen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, benötigen sie allein für ihre Krankenpflege 1.000 – 2.000 Euro.“
(Quelle: Vradyni, S. 9)
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